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Ein kinetisches Stilleben

Akademie der Künste, Berlin – Buch

1998

Im klassischen Stilleben triumphiert das Rohe vor dem gekochtem. Das Prozeßhafte des Kochens, der Gahrungsprozeß kommt nur selten zur Darstellung. Ein gutes Rezept und dessen strikte Befolgung machen noch kein gutes Essen. Der Klang des Zerteilens, Schneidens, Schabens, Reinigens und Kochens verfliegt. Fällt ein Wassertropfen in heißes Fett verändert sich der Klang, der an das Ohr des Koches dringt schlagartig. Anbraten findet neben dünsten statt. Wie der Geschmack sich mischt und verfeinert, die Konsistenz fester oder weicher wird, wird auch der Klang moduliert. „Betrachten“ wir den Klang isoliert vom Bild, ist nicht sofort aus zumachen, ob es sich um das Wenden eines Bratens oder das Surren einer Salatschleuder handelt. Brauchte das herkömmliche Stilleben zur Darstellung von Wein immer das Glas oder den Pokal, geht der Klang der Rohstoffe eine Verbindung mit dem der Geräte ein.